Georgisches Ensemble Ananuri in Tübingen
Freitag, 01. Nov 24 @ 20:00 – 21:30 CET
Oberhalb des Shinwali-Stausees am Ufer des Flusses Aragwi, ca. 65 km von Tiflis entfernt liegt seit dem 13. Jahrhundert die Festung Ananuri an der historischen georgischen Heerstraße. Der Komplex umfaßt religiöse, weltliche und militärische Gebäude und trotzte über die Zeiten allen persischen und osmanischen Invasionen. Dieser Ort wurde 2007 auf der Liste der UNESCO Welterbestätten aufgenommen.
Das Ensemble Ananuri gründete sich 1995 zunächst als kleine Formation unabhängiger Künstler und hat sich nach diesem historisch wichtigen Ort benannt. Im Jahr 2000 veröffentlichte Ananuri seine erste CD und dann folgte 2004 eine weitere Aufnahme mit 14 georgischen Volksliedern. Ananuri gibt regelmäßig Konzerte in Georgien, aber auch in verschiedenen Ländern Europas. Das Ensemble widmet sich vor allem den profanen georgischen Musiktraditionen. Zu den ältesten Stilen gehört die berühmte polyphone Chortradition. Sie zeichnet sich durch Elemente freier Vokal-Improvisationen aus, da sie seit dem 17. Jahrhundert stark von der modalen persischen Musik beeinflußt wurde.
Aber auch in der instrumentalen Musik Georgiens finden sich uralte persische Wurzeln: improvisatorische Elemente des Spiels und die Namen der typischen georgischen Instrumente verweisen auf direkte Nähe zu ihren persischen „Ahnen“. Seit dem 10. Jahrhundert ist die Panduri in Georgien bekannt. Diese dreisaitige gezupfte Schalenlanghalslaute wird im Osten Georgiens überwiegend zur Begleitung von Liedern und Tänzen gespielt. Der Name geht zurück auf die sumerische Bezeichnung für Langhalslauten `pandur`.
Das Repertoire von Ananuri besteht aus polyphonen Liedern für drei Stimmen, begleitet von den Langhalslauten in verschiedenen Stimmungen, Panduri und Chonguri, der Rohrflöte Salamuri und A-capella Stücken.
In der georgischen Musik hat sich bis heute eine einzigartige Verbindung des georgisch-orthodoxen Christentums, das im 4. Jahrhundert zur Staatsreligion erklärt wurde mit heidnisch-magischen Vorstellungen und Rituale erhalten, in denen der Glauben an Geister eine Rolle spielt. So spiegeln die kunstvoll faszinierenden Stücke von Ananuri auch Facetten solch uralter Bräuche wider.
Nach Tübingen kommt Ananuri als eine Familien Gruppe: Zurabi Mirziashvili – künstlerischer Leiter, zwei Söhne- Zuri und Koba, und eine Tochter- Maia. Die Gruppe freut sich die Musikalische Traditionen Georgiens mit den Menschen in Tübingen mitteilen zu dürfen.
TüFolk
tuebingenFolkEstra@gmail.com