Das alljährliche Tüfolk-Festival fand vom 5. Bis 8. Dezember 2024 im Tübinger Sudhaus statt. Beim Abschlusskonzert erwartete das Publikum wieder musikalische Überraschungen aus ganz unterschiedlichen Ecken der Welt.
„Die Wucht und Präsenz, mit der die Musikerinnen und Musiker beim Abschlusskonzert des Tüfolk-Festivals am Sonntagabend auf der Bühne des Sudhaus-Saals standen, machte mit dem Publikum das, was Musik im besten Fall immer mit den zuhörenden machen sollte: Sie ließ das Herz ein bisschen schneller schlagen“- schreibt Miri Watson in Südwestpresse über TüFolk Festival.

„Wir haben uns erst am Donnerstag getroffen“, sagte Trust Mildred, die den zweiten Song „Ngabwa“ aus Uganda anmoderierte. „Alles, was wir heute zeigen, haben wir in den drei Tagen gelernt“.
Von Donnerstag an haben die 45 Musikerinnen und 5 Mentoren gemeinsam musiziert und Lieder aus ganz verschiedenen Gegenden der Welt einstudiert. Beim Konzert präsentierten sie am Ende die Ergebnisse.
Trotz der kurzen Vorbereitungszeit war das Orchester bemerkenswert eingespielt. Dass sich wildere Songs wie das Medley aus den bulgarischen Liedern „Izgrejala“ und „Tvojte Ochi“, präsentiert von Kaali Stefanova und Ivo Chichkov, abwechselten mit ruhigen, verträumten Melodien wie der des US-amerikanischen Lieds „Pony Boy“ von Max Christensen, machte den Reiz aus.
Das von Cristobal Araya Altamirano präsentierte peruanische Lied brachte ebenso Schwung auf die Bühne, wie das von Yasmine Zerouti präsentierte algerische Stück „Ya Rayah“, das für orientalische Klänge sorgte und das Publikum zum Tanzen animierte.
Das brasilianische Lied „Merceditas“, präsentiert von Raysa Benatti, wurde auf portugiesisch und spanisch gesungen, das von Sonia Peignard mit ihrer kräftigen voluminösen Stimme präsentierte romantische Lied brachte italienisch Klänge auf die Bühne.
Auch instrumentale Stücke ohne Gesang waren Teil des Tüfolk-Programms, wie etwa die französische Balfolk-Melodie, präsentiert von Annika Brunel, die munter, beschwingt und verspielt von Bühne schallte. Umgekehrt brachte die Georgierin Maia Mirziashvili ein Lied aus ihrer Heimat mit, das rein gesanglich und in mehreren Stimmen präsentiert wurde und am Schluss an Fahrt aufnahm und das Publikum mitriss.
So überraschte das Orchester immer wieder mit seinen Arrangements, die berührten und begeisterten. Ein Highlight unter all den Highlights dieses Abends war definitiv der Moment, als die Syrerin Farah Serghani an diesem historischen Sonntag ihr Lied, das palästinensische „Ya Talayía“ anmoderierte. „Heute ist ein sehr wichtiger Tag für uns, denn die Diktatur ist endlich vorbei“, sagte Serghani, woraufhin das Publikum begeistert applaudierte. „Dieses Lied ist für alle, die noch nach Gerechtigkeit und Freiheit suchen.“
Das Tüfolk-Organsisationsteam und die Musikerinnen und Musiker waren glücklich über das gut besuchte Abschlusskonzert: „Das Konzert war großartig, und es hatsich gelohnt, dass die Teilnehmenden und die Mentoren so viel Mühe und Arbeit da reingesteckt haben“, sagte Nour Ahmad vom Tüfolk-Team.
Text: Miri Watson und Tüfolk-Redaktion